Woran Sie Falschmeldungen erkennen können

Vor allem in den sozialen Medien und in Messenger-Diensten verbreiten sich Falschmeldungen rasend schnell. Auch zum Krieg in der Ukraine sind unzählige Videos und Bilder im Umlauf, manche davon stellen sich als falsch heraus oder sind nicht verifiziert. Umso wichtiger ist es, solche Nachricht hten nicht ungeprüft und unbedacht weiterzuverbreiten.

Was sind Fake News?

Fake News sind Nachrichten, die teilweise oder komplett erfunden sind. Der englische Begriff bedeutet übersetzt „gefälschte Nachrichten“ oder „Falschmeldungen“. Fake News beziehen sich häufig auf aktuelle Ereignisse und sehen oft aus wie journalistische Beiträge. Die Menschen sollen denken, dass die Informationen echt sind.

Auch Bilder und Videos können mit der heutigen Technik stark bearbeitet werden. Das heißt, man kann Dinge auf Bildern oder Videos löschen. Es können aber auch Dinge, die im Original gar nicht zu sehen sind, einfügt werden. Diese Bearbeitungen sind schwer zu erkennen.

Falsche Nachrichten gab es schon immer. Aber durch das Internet verbreiten sie sich viel schneller als früher – vor allem, wenn sie in den Sozialen Medien geteilt werden.

 

Faktenchecks nutzen

Die verlinkten Quellen können Hinweise darüber geben, wie verlässlich die Fakten der Nachricht sind. Um zu überprüfen, ob eine Information der Wahrheit entspricht, können Sie verdächtige Schlagwörter aus dem Nachrichtentext zusammen mit dem Wort Faktencheck in eine Suchmaschine eingeben. 

Beispielsweise überprüfen öffentlich-rechtliche Medien und andere unabhängige Organisationen einzelne Falschmeldungen und stellen sie richtig. Unter anderem dokumentiert und analysiert das unabhängige Recherchezentrum Correctiv aktuelle und international kursierende Desinformation und Falschmeldungen zum Krieg in der Ukraine. Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) listet auf seiner Internetseite EUvsDisinfo.eu aktuelle Fälle von Desinformation aus Russland auf – und widerlegt falsche Behauptungen.

 

Absender der Nachricht prüfen

Prüfen Sie immer, wer das Video bzw. das Bild oder die Nachricht veröffentlicht hat. Ist er oder sie der Urheber des Materials oder wurde es bereits mehrfach weitergeleitet? Die Angabe eines Klarnamens kann ein Indiz für die Echtheit eines Accounts sein. Sehen Sie sich bei Websites das Impressum an. Die Angaben sollten eine für die Website-Inhalte verantwortliche Person und eine vollständige Anschrift enthalten, nicht beispielsweise nur ein anonyme Email-Adresse.

 

Quellen vergleichen

Es hilft immer, fragliche Nachrichten mit weiteren Quellen zu vergleichen.  Bild- und Videomaterial überprüfen die Faktencheck-Abteilungen vieler seriöser Medien sehr aktuell und regelmäßig. Informieren Sie sich zudem auf den offiziellen Seiten der öffentlichen Institutionen. 

 

Bilder prüfen

Ob ein Foto manipuliert oder ein Original ist, lässt sich mit Hilfe der Bilder-Rückwärtssuche überprüfen: Die Bilddatei oder die URL werden dazu auf der Seite einer Suchmaschine hochgeladen, soweit verfügbar, Hinweise zu Ort und Datum der Veröffentlichung im Netz. So lässt sich beispielsweise auch herausfinden, ob ein Bild überhaupt aktuell ist oder vielleicht aus früheren Veröffentlichungen stammt, möglicherweise in ganz anderem Zusammenhang.

 

Fake News erkennen, verstehen, bekämpfen

Unsicherheit schüren, Meinungen manipulieren, Vertrauen erschüttern: Fake News sind eine Bedrohung für unsere Demokratie und Gesellschaft. Das BMBF fördert daher Forschende, die solch gezielte Desinformation besser verstehen und bekämpfen wollen.

Das Bundesforschungsministerium sieht in Fake News eine zunehmende Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deshalb fördert das BMBF nun zehn neue Projekte, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Fake News und andere Formen der Desinformation erforschen, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

Das sind die geförderten Projekte: 

DeFaktS

Im Projekt “DeFaktS − Faktoren und Stilmittel von Desinformationskampagnen erkennen und offenlegen” analysieren Forschende Nachrichten aus Social-Media- und Messenger-Gruppen. Mit den Daten wollen sie eine Künstliche Intelligenz trainieren. Sie soll lernen, die für Desinformationen charakteristischen Faktoren und Stilmittel zu erkennen. Ziel des Projekts ist eine App, die ihre Benutzerinnen und Benutzer warnt, wenn verdächtige Stilmittel in Nachrichten auftreten.

DYNAMO

Im Projekt “DYNAMO − Hochdynamische Verbreitungsformen von Desinformation verstehen, erkennen und bekämpfen” untersuchen Forschende, wie sich Desinformationen in Messengerdiensten ausbreiten und wie diese in andere soziale Medien „überschwappen“. Zudem analysieren sie, inwiefern wiederkehrende Muster bestehen, aus denen sich Bekämpfungsstrategien ableiten lassen. Ebenso soll erforscht werden, welche Muster hinter Desinformationskampagnen stecken und welchen Einfluss emotionale Inhalte bei der Verbreitung haben. Ziel ist es, Instrumente zu entwickeln, die der Verbreitung von Desinformation entgegenwirken.

FakeNarratives

Erforschung von Narrativen der Desinformation in öffentlich-rechtlichen und alternativen Nachrichtenvideos” untersuchen Forschende die Erzählungen („Narrative“) von Desinformation in öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen und alternativen Informationsvideos. Dabei setzen sie Diskurs- und sprachwissenschaftliche Analysen sowie Untersuchungsverfahren der digitalen Geisteswissenschaften ein. Zudem sollen Muster mittels maschinellem Lernen erkannt werden. Ziel ist ein digitales Werkzeug, das Mechanismen und Strategien von Narrativen der Desinformation systematisch offenlegen kann.

HybriD

Echtzeiterkennung von Desinformationskampagnen in Online-Medien” entwickeln Forschende ein software-basiertes Analysewerkzeug, das Expertinnen und Experten helfen soll, Desinformationskampagnen besser einzuschätzen. Die Forschenden kombinieren dabei die maschinelle Analyse mit menschlicher Expertise, um Desinformationskampagnen zu erkennen. Das Analysewerkzeug soll es ermöglichen, große Datenmengen aus Onlinemedien und sozialen Netzwerken in Echtzeit auszuwerten und zeitliche Muster zu erfassen. Auf dieser Datenbasis können Expertinnen und Experten Desinformationskampagnen und ihre Auswirkungen umfassend beurteilen.

noFAKE

Effiziente Faktenchecks durch Künstliche Intelligenz und Crowdsourcing” entwickeln Forschende ein Assistenzsystem für die Erkennung von Desinformation, das automatisiert große Datenmengen sichten soll: Verdächtiges Text- und Bildmaterial wird vorsortiert, mit ähnlichem Material in Verbindung gebracht und die Verbreitungswege des Materials werden nachgezeichnet. Das Assistenzsystem soll vorab geschultes Personal schließlich dabei unterstützen, die Vertrauenswürdigkeit von Informationsmaterial zu beurteilen.

NOTORIOUS

Die Rolle von Prominenten in Desinformationskampagnen im Blick der Wissenschaft” erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, welche Rolle Prominente in der politischen Kommunikation und beim Verbreiten von Desinformation in sozialen Medien spielen. Da Prominente normalerweise auf mehreren digitalen Plattformen vertreten sind, können sie gut als Marker für die Verbreitung von Desinformation über Plattformen hinweg genutzt werden. Durch eine wissenschaftliche Analyse der von ihnen ausgehenden Verbreitungswege von Desinformation sollen die dahinterliegenden Verbreitungsmuster erforscht werden.

PREVENT

Trainingsansatz zur Vermittlung von Maßnahmen zur Prävention digitaler Desinformationskampagnen” wollen Forschende Ämter, Behörden und Organisationen befähigen, vorsätzlichen Manipulationen des Meinungsbildes entgegenzuwirken. Dazu entwickeln die Forschenden ein Trainingstool, das zum einen die Entstehung und gezielte Verbreitung von Desinformationen simuliert und zum anderen die Wirkung der zu entwickelnden Gegenmaßnahmen erhebt. Die Simulationen erfolgen anhand realistischer Trainingsszenarien (z. B. Covid-19-Pandemie).

VERITAS

Mit Künstlicher Intelligenz Desinformationen zu Gesundheitsthemen erkennen und bekämpfen” wollen Forschende einen Datensatz aufbauen, der Informationen von öffentlich-rechtlichen Nachrichtenportalen, sozialen Medien sowie Fach- und Expertenwissen umfasst. Für die Extraktion und Strukturierung der Daten nutzen sie Methoden des Data-Minings und der Künstlichen Intelligenz. Mit Hilfe des Datensatzes sollen Bürgerinnen und Bürger auf der Suche nach Informationen schneller Fälschungen und Desinformationen erkennen können.

Quellen:

  1.  https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/umgang-mit-desinformation/falschmeldungen-erkennen-1750146
  2. https://www.pasch-net.de/de/lernmaterial/wissen-umwelt/fakt-oder-fake.html
  3. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/umgang-mit-desinformation
  4. https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/2022/02/fake-news-bekaempfen.html
  5. https://www.bmbf.de/bmbf/de/home/home_node.html